Einmal bis fast ans andere Ende der Welt und zurück!
Was für eine crazy und unbeschreibliche Reise!
Ein ganzes Jahr trainieren wir auf diese Höhepunkte hin, dann sind sie gekommen und so unfassbar schnell einfach wieder vorbei. Aber was uns bleibt, sind die unglaublichen Erinnerungen der wunderbaren Momente mit dieser großartigen „Familie“, die den Sport genauso lieben wie ich.
IDBF World Cup | ICF World Championships |
Wie alles begann…
Angefangen hat das Ganze Ende 2021, als ich mich das erste Mal für die DKV-Nationalmannschaft beworben habe. Völlig internationalunerfahren wollte ich einfach mal schauen, wo ich so stehe. Überraschend ins Team geschafft und eine großartige Weltmeisterschaft in Račice, Tschechien 2022 mit dem Team gehabt.
Ende 2023 habe ich mich dann bei beide Verbänden für die Nationalmannschaft für das Jahr 2024 beworben. Fast ein ganzes Jahr haben wir auf die Höhepunkte EDBF Europameisterschaft in Račice, Tschechien und die ICF Weltmeisterschaft in Puerto Princesa, Philippinen hintrainiert. Mit dem großartigen Erfolg des deutschen Teams bei der EDBF Europameisterschaft kam dann spontan ein weiterer Höhepunkt hinzu – der IDBF World Cup in Miluo, China.
Und los ging das Abenteuer
Am Dienstag, den 22.Oktober ging es dann um 10 Uhr mit dem Zug in Dortmund nach Berlin los. Unser Flug ging abends um 19.10 Uhr über die Zwischenstationen Istanbul und Shanghai. In Istanbul mussten wir kurz nach der Landung (23.00 Uhr) ernüchternd feststellen, dass unser nächster Flug eine Verspätung von 4h 40min hat und es somit erst um 06.10 Uhr für uns weiter geht. Der Infoschalter von Turkish Airline konnte nichts weiter für uns tun und wir mussten uns mit einem Voucher für ein Menü zufriedengeben. Kurz durchgerechnet war uns nun jedoch jetzt schon klar, dass wir den Anschlussflug in Shanghai mit dieser Verspätung nicht bekommen werden. Auch der letzte Flug an diesem Tag war eher unrealistisch, da wir die Koffer aus- und einchecken, sowie einen neuen Flug organisieren mussten. Also verbrachten wir die Nacht in Istanbul auf dem Flughafen (Flughafensitze sind keine gute Alternative zum Bett). Nach also 18h Reisezeit konnten wir unseren 2. Flug mit einer Flugdauer von 10h 15min von Istanbul nach Shanghai antreten. In Shanghai angekommen (ca. 22 Uhr) brauchten wir sehr lange für die Einreisekontrollen und Entgegennahme der Koffer, so dass wir den letzten Flug nach Changsha nicht geschafft haben. Also machten wir uns internetfähig, um zu schauen, wie wir weiterkommen. Anders als in Istanbul hatte hier leider gar nichts mehr offen. Nach langen hin und her und einem sehr guten Tipp konnten wir unsere Flüge über den Infoschalter der China Southern Airline umbuchen lassen auf den ersten Flug (06.45 Uhr) am nächsten Tag. Somit verbrachten wir auch die zweite Nacht auf dem Flughafen. Diesmal jedoch in der Vorhalle, wo es kaum freie Bänke und keine Shops gab. Also machten wir es uns auf dem Boden gemütlich und teilten brüderlich die letzten Snacks. Am nächsten morgen flogen wir dann mit einer Flugverspätung von 1h weiter und landeten 2 Stunden später in Changsha. Von hier aus ging es mit 2 Taxen zum Hotel. Die Fahrt dauerte etwa 1,5h, also trafen wir um 11.30 Uhr am Hotel ein und erreichten dort das Team, welches grade von der ersten Trainingseinheit zurückkam. Unsere Reisezeit betrug insgesamt 42h.
Schnell unter die Dusche, kurz Mittag essen und dann ab mit dem Team zur zweiten Trainingseinheit (Wasser und Boote kennen lernen).
Hier konnte man bereits viele Eindrücke sammeln. Zurück am Hotel hieß es irgendwie wach bleiben bis zum Abendessen, anschließend kurz ein paar Snacks kaufen gehen und dann eine ordentliche Portion Schlaf nachholen. Am nächsten Morgen (Freitag) fuhren wir morgens auch nochmal kurz zur Strecke, um eine weitere Trainingseinheit zu absolvieren.
Freitag 1. Renntag
Nach dem Mittag begannen dann die Wettkämpfe in den Reinbooten. Hier bestritten wir in den ersten Rennen unsere 1000m Verfolgung.
Rennmodus 1000m Verfolgung: Es werden auf den 1000m 3 Wenden gefahren. 3 Nationen fahren mit einem Abstand von 20sec hintereinander. Eine Nation besteht aus einem 5Bank Frauen- und 5Bank Männerboot. Das Frauenboot startet zuerst, nach 10sec das Männerboot. Es zählt die Zeit vom Start des Frauenbootes und des zuletzt eintreffenden Nationenbootes.
Das Männerboot versuchte also so schnell wie möglich das Frauenboot einzuholen, um diese dann auf ihrer Welle mitzunehmen. Im ersten Rennen funktionierte dies relativ gut. Im zweiten Rennen mussten wir als erstes Boot an den Start gehen und starteten fast aus dem Stand. Die Männer hatten uns somit sehr schnell eingeholt. Aber auch die beiden chinesischen Boote, welche hinter uns gestartet sind, fuhren uns schnell in den Nacken. Nach der 2. Wende ist das Frauenboot dann leider von der Welle gerutscht und auch nicht mehr auf die Welle drauf gekommen, da die Chinesen mittlerweile so nah waren, dass sie sich auf die Welle des Frauenbootes gesetzt haben und es sich für uns angefühlt hat, als würden wir gegen Beton fahren. Folglich belegten wir in der 1000m Verfolgung den 6. Platz.
Anschließend folgten dann die 400m Staffel.
Rennmodus 400m Staffel: Hier fuhren immer 2 Nationen gegeneinander. Auch hier setzte sich 1 Nation aus einem 5Bank Frauen- und 5Bank Männerboot zusammen. Die Frauenboote auf den Außenbahnen 1 und 4 starteten zuerst und fuhren 200m. Als diese die Linie überquerten, durften die Männerboote auf der Innenbahn 2 und 3 starten. Auch hier zählten die Zeiten. Über 2 Rennen haben wir uns für das Rennen um Platz 5 am Sonntag qualifiziert.
Samstag 2. Renntag
Um 05.00 Uhr klingelte der Wecker, fertig machen, kurzes Frühstück und dann ab an die Strecke. Samstag war der Tag der Kurzstrecken 200m und 100m im Standardboot. Am Morgen bestritten wir insgesamt 4x 200m innerhalb von 1,5h und am Nachmittag 4x 100m ebenfalls innerhalb von 1,5h. Die Abstände zwischen den Rennen waren teilweise so kurz, dass wir am Steg direkt in ein anderes Boot einsteigen mussten. Aber genau das haben wir ja in den ganzen Trainingslagern geübt. Mittags ging es zum Mittagsessen und kurzer Pause zurück ins Hotel. Nach dem Abendessen haben wir uns wieder in Kleingruppen nach Snacks und weiteren Kleinigkeiten auf die Suche gemacht. Folgende Plätze konnten wir am Samstag erreichen: 7. Platz 200m & 6. Platz 100m
Sonntag 3. Renntag & Abschluss
Wieder klingelte der Wecker um 05.00 Uhr morgens. Am Sonntag bestritten wir am Morgen insgesamt 4x 500m im Standardboot. Wie bereits am Samstag wurden diese innerhalb von 1,5h absolviert. Nachmittags hatten wir dann noch das ausstehende 400m Staffel Rennen um Platz 5.
Folgende Plätze konnten wir am Sonntag erreichen: 6. Platz 500m & 6. Platz 400m Staffel.
Nachdem alle Rennen durch waren, gab es einen kleinen Abschluss auf dem großen Platz bei der Tribüne. Hier waren mehrere riesige Tische in einem Dreieck aufgestellt. Auf diesen befanden sich diverse chinesische Snacks, Essen und Getränke und lud zum Naschen und Unterhalten mit den anderen Nationen ein. Ein gelungener Wettkampf vor einer unglaublichen Kulisse.
Anschließend veranstalteten die Teams, die in unserem Hotel waren, noch eine kleine Abschlussparty (USA, Canada, Großbritannien). Da meine Reise am nächsten Tag um 6 Uhr weiter ging, habe ich davon abgesehen diese Veranstaltung zu besuchen ☹.
Eindrücke und Geschehnisse neben dem Wettkampf
Als wir mit dem Taxi zum Hotel fuhren, haben wir schon gemerkt, dass der Drachenbootsport in China einen ganz anderen Stellenwert hat als in Deutschland und auch Europa. Wir fuhren auf Straßen, wo Straßenlaterne kleine Drachenboote waren. Absperrgitter hatten ein Drachenbootmotiv in ihren Gittern. Auch Sitzbänke in den Straßen von China waren mit Drachenbootmotiven dekoriert. Am Samstag kamen bis zu 4000 Zuschauer, um die Wettkämpfe zu sehen. Die Wettkampfstätte war besonders schön geschmückt. Als Europäer waren wir generell ein ganz besonderes Fotomotiv. Auf dem Weg vom oder zum Bus, sowie auch zum Vorplatz der Strecke sammelten sich unglaublich viele Menschen, um ein Selfie mit einem Europäer zu bekommen. Ein seltsames Gefühl, was sich kaum beschreiben lässt. Man fühlte sich wie ein Star, war aber ja doch keiner. Es war einmalig, großartig, aber auch unangenehm. Der Athletenbereich war aus vermutlich diesen Gründen abgesperrt. Jedes Team hatte ein Pavillon mit Teppich und Hockern. Aber auch das hielt die Menschen nicht davon ab Fotos durch den Zaun von uns zu machen. Wir wurden über unsere ganze Reise von 6 Guides begleitet, die uns überall hinbegleitet haben, für alle Fragen zuständig waren und uns generell sehr geholfen haben.
Durch die Übertragung auf CCTV5 war es den Chinesen besonders wichtig, dass alle Zeiten bis auf die kleinste Sekunde genau eingehalten werden, warum sie uns immer wieder über Megafone mitteilten, dass wir uns bitte beeilen sollen 😅. Die Übertragungen, die wir uns später anschauen konnten, waren aber grandios.
Über die Wasserqualität möchte ich nicht so viele Worte verlieren.
Leider hatten wir keine Zeit, um was vom Land zu sehen, aber die Eindrücke, die wir sammeln konnten, waren sehr eindrucksvoll. Die Menschen sind sehr nett und zuvorkommend. Das Essen ist gewöhnungsbedürftig, da alles sehr fettig ist und das Fleisch viele Knochen hat oder man isst einfach eine Woche morgens, mittags, abends nur Reis – auch kein Problem.
Von China auf die Philippinen zu den ICF World Championships
Am Montag ging es dann für 3 weitere Athleten und mich direkt weiter auf die Philippinen. Ohne weitere Flugprobleme trafen wir über 3 Flüge (Changsha -> Baiyun -> Manila -> Puerto Princesa) in Puerto Princesa ein. Da unser Hotelshuttle nicht funktioniert hat, sind wir dann mit Taxi ins Hotel. Dort kamen wir um kurz vor Mitternacht an. Am nächsten Morgen (Dienstag) ging es dann für uns zur ersten Trainingseinheit. Ganz anderes Wasser, als man es gewohnt war. Salzwasser, offenes Meer am Hafen, so dass man nicht nur die Wellen vom Meer hatte, sondern auch die von der Hafenmauer zurücklaufenden Wellen. In der Trainingseinheit vom Vortag liefen anscheinend schon einige Boote voll.
Nachmittags machten wir eine kleine Inselhopping Tour mit dem Team und gingen anschließend noch zusammen Essen, wie jeden Abend 😊.
Am Mittwochmorgen mussten einige Männer feststellen, dass ihnen das Essen vom Vortag nicht gut bekommen ist und wir hatten schon einige Ausfälle zu unseren weiteren Trainingseinheit zu beklagen. Hier fuhren wir mit einem Großboot raus (es war leider kein Kleinboot frei), um uns noch einmal gemeinsam zu bewegen. Anschließend verbrachten wir den Tag in kleineren Gruppen im Ort und aßen abends wieder gemeinsam zu Abend.
Die Rennpläne wurden abends veröffentlicht und wie bereits im Vorfeld gedacht, erwarteten uns harte Wettkämpfe mit einem noch nie so großen dagewesenen Teilnehmerfeld. Die World Championships waren die Qualification Championships für die World Games im nächsten Jahr 2025.
Donnerstag 1. Renntag
Am Donnerstag bestritten wir die 2000m Rennen. Leider lief es für das deutsche Seniors Team nicht optimal. Der Mixer erreichte auf der 2000m Strecke den 12. Platz. Das Herrenboot startete beeindruckend stark ins Rennen, aber kämpfte ab der ersten Wende mit den wechselnden Bedingungen und musste bereits nach 600m die Schöpfkelle zücken. Auf der Graden lief dennoch gnadenlos das Wasser von zwei eingeholten Booten auf der Welle permanent ins Boot, so dass es in der zweiten Wende nur noch ums Überleben ging. Doch leider schafften sie es nicht und kippten um. Damit war das Rennen leider mit einem DNF (did not finish) vorbei. Wir Damen starteten ebenfalls sehr gut ins Rennen und holten auf die zwei vorweg fahrenden Boote zur ersten Wende mächtig auf. Hinter uns holte das ukrainische Boot zu uns auf. So lagen wir kurz vor der Wende in der Mitte von drei Booten auf fast selber Höhe. Leider hat sich die ukrainische Steuerfrau bei der Anzahl der Bojen - sagen wir mal "verzählt" 🤬 - und schlug nach einem harten Linksturn plötzlich wieder nach rechts ein, sodass die Ukrainerinnen plötzlich quer vor unserem und dem dritten Boot lagen. Wir konnten somit mindestens 10sec gar nicht paddeln und mussten dann auch noch um das dann im Weg liegende Rettungsboot paddeln. Die nachfolgenden Boote nutzten somit ihre Chance des großen Umweges, um an uns innen vorbei zu ziehen.
Die anschließende Disqualifikation der Ukrainerinnen ist leider kein Trost für so ein vermasseltes Rennen mit Platz 7. Schade, denn da wäre eindeutig mehr drin gewesen.
Kurzes Teammeeting vor dem gemeinsamen Abendessen, um den Tag und die Geschehnisse und den darauffolgenden Tag zu besprechen. Wichtig ist, dass wir die Köpfe nicht hängen lassen.
Freitag, Samstag und Sonntag 2. – 4. Renntag
An den weiteren Tag standen für uns die Kurzstrecken über 200m und 500m auf dem Plan. Bei den 200m schafften wir es weder mit dem Mixedboot noch mit den Herren- oder Frauenbooten in die Finalläufe. Auf den 500m sah es fast ähnlich aus, jedoch konnten sich hier die Damen für das Finale am Sonntag qualifizieren und dieses auf dem 6. Platz abschließen.
Fazit des Wettkampfes
Persönlich möchte ich nur dazu sagen, dass es für diese harte Konkurrenz (was vorher bekannt war) es eine andere Art von Vorbereitung gebraucht hätte.
Neben den Wettkämpfen
Das Team konnte sich vor Ort nun zusammenfinden.
Unser Hotel war großartig, jedoch 30min fußläufig von der Strecke entfernt und nicht mit den Masters zusammen. Wir hatten einen Pool, einen Kraftraum und einen Spa. Fußläufig waren super viele leckere Restaurants entfernt, die wir jeden Abend durchgetestet haben. Ein große Einkaufsmall war fußläufig in etwa 30min zu erreichen. An jeder Ecke konnte man Souvenirs, Shakes, Snacks kaufen. Ein kleiner Kiosk inkl. Apothekenprodukte befand sich ebenfalls direkt neben dem Hotel, sowie auch eine Wäscherei innerhalb von 5min Fußweg. Überall fuhren Tuk Tuk’s. Anfangs erst ein wenig vorsichtig, fuhren wir später fast täglich mit ihnen auf den wildesten Wegen. Etwas, was ich auf jeden Fall sehr vermissen werde, da man überall sehr schnell und günstig von A nach B kam. Ebenfalls werde ich die super leckeren Frucht-Shakes vermissen – Mango-Shake 😍.
Danach dann Urlaub
Nach den Wettkämpfen haben die meisten von uns noch ein paar Tage Urlaub dran gehängt- warum auch nicht, wenn man gefühlt ans andere Ende der Welt reist.
Mit ein paar weiteren wechselte ich das Hotel um auch mal andere Orte kennen zu lernen. 6 Tage Dschungel Hotel sollten es sein. Die Unterkunft befand sich auf einer großen Fläche mitten im Dschungel an einem Abhang. Die kleinen Häuschen wurden von 1 Person bis 6 Personen bewohnt. Die Wege zu den unterschiedlichen Häuschen waren in alle Richtungen verteilt. Wir haben das Häuschen mit Meerblick gebucht, was uns dabei nicht gesagt wurde, dass dies das Haus ist, was am weitesten entfernt von allem war. Wir hatten einen tollen Balkon mit 2 Hängematten und grandiosen Ausblick. Unsere Hütte hatte zwei Betten und ein Vorhang trennte das Bad vom Rest. Wir hatten einen Ventilator (keine Klima) und ziemlich viele Haustiere.
Allein 220 Stufen bis zum Pool und 260 Stufen bis zum Hotelrestaurant, ohne die schrägen die wir auch noch gehen mussten. Bei 30° und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit eine schweißtreibende Angelegenheit. Der Strand sollte in etwa in 20-30min Entfernung liegen. Wir also direkt nach Ankunft losmarschiert. Treppen mit Moos überzogen, danach steile Abhänge, die sehr rutschig waren, da es den ganzen Vormittag dort geregnet hatte. Zusätzlich hatten die Moskitos uns zum Fressen gerne. Nachdem wir den Abhang geschafft hatten, musste wir über Bambusbrücken durch ein Reisfeld. Der Weg war kaum erkennbar und teilweise nur 20-30cm breit. Teilweise unterstützen Äste schlammige Wegeinheiten. Ein Knacks und zack, da war es mit dem ersten Schuh im Schlamm geschehen. Weiter ging es… nun erreichten wir die Kokosnussplantage. Wir waren mittlerweile bestimmt schon über 30min unterwegs mit Stichen am ganzen Körper. Doch dann, eine Art Wasserfeld ohne Weg. Kurz vorm Ziel mussten wir kapitulieren. Und dann den ganzen Weg wieder zurück.
Endlich wieder an der Unterkunft angekommen, völlig durchgeschwitzt, zerstochen und dreckig haben wir uns alle auf unsere Dusche gefreut.
Was ich bei der Buchung nicht bedacht habe, dass ich ja sehr allergisch auf Moskitos bin und diese Viecher mich auch noch sehr lieben. Nach Tag 1 in diesem Hotel konnte ich über 100 Moskitostiche verzeichnen und war also ab dem Tag auf Allergietabletten.
Am Dienstag sind wir zu viert nach Sabang gefahren, ein Ort an der westlichen Küste von Puerto Princesa. Wir hatten uns eine tolle Zip-Line heraus gesucht die 800m weit über dem Meer entlang führte. Der Weg hinauf auf den Berg erinnerte uns ein wenig an unsere Strandtour, nur das wir diesmal angekommen sind und es nicht matschig war. Der Ausblick von dort allein war schon mega. Dann ging der wilde Ritt 800m weit über das Meer los.
Nach dieser großartigen Erfahrung sind wir nach Sabang reingefahren, haben in einem Restaurant etwas gegessen und den starken Regenguss ungeplant perfekt getimt. Im leichten noch Nieselregen sind wir dann zum Wasserfall losgewandert. Etwa 30min fußläufig entlang der Küste angekommen, konnten wir den kleinen Wasserfall bestaunen.
Zurück am Hotel haben wir den Abend ausklingen lassen. Mittwoch sind wir dann in einer größeren Gruppe zur Underground River Tour aufgbrochen. 1999 wurde der Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die touristische Hauptattraktion ist etwa 7 km lang und mit 4,2 km längste schiffbare Untergrundfluss der Welt. Wir durften dabei die ersten 1,2km mit einem kleinen Boot (<10 Personen) bewundern.
Donnerstag habe ich mir dann einen Ruhetag am Pool gegönnt, selbst da hatte ich keine Ruhe vor den Moskitos. Ein Tag zuvor hatte ich bereits beschlossen, dass ich bereits Freitag das Hotel verlassen werden und noch einmal zurück in das Hotel, wo wir mit dem Team waren, um nochmal 24h richtig zu genießen. Dies tat ich dann auch und fuhr alleine zurück ins Wellness und Spa Hotel. Von dort waren es auch nur 10min bis zum Flughafen.
Apropos Flughafen….
Die Story vom Hinflug habe ich oben bereits schon beschrieben. Am 3. Tag in China bahnte sich dann eine noch größere Katastrophe mit dem Rückflug an, als es auf dem Hinflug war. Da ich den Flug schon im April gebucht habe und sich das mit China erst später entwickelt hat, hatte ich also einen Hin- und Rückflug auf die Philippinen. Da ich aber den Hinflug nicht angetreten bin stellte sich am Flughafen doch heraus, dass der Rückflug verfällt. Ich hatte dies vorher extra nachgefragt und da wurde mir mitgeteilt, dass alles funktioniert. Als ich also nicht eingecheckt habe, wurde dies meinem Mitreisendem auf Nachfrage mitgeteilt. Dieser informierte mich natürlich sofort, was auf Grund der Zeitverschiebung allerdings mitten in der Nacht war. Sie haben versucht am Flughafen vor Ort dieses Problem noch mit der Airline zu klären, aber da war nichts zu machen. Also wandte ich mich am nächsten Morgen ans Reisebüro mit allen Informationen warum etc. Nach stetigem Mailverkehr mit dem Reisebüro hatte ich trotzdem bis zum Abflugtag keine neuen Tickets. Die Airline wollte meinen Flug umbuchen und eigentlich die Tickets schicken, was sie leider nicht getan haben. Einen Tag vorher habe ich zufällig eine Reservierung gefunden von Puerto Princesa nach Manila und von Manila nach Istanbul – welche aber wohl noch geblockt war. Diese Entdeckung habe ich meinem Reisebüro nochmal mitgeteilt und gefragt, ob sie nochmal nach dem Flug von Istanbul nach Düsseldorf schauen könnten.
Also bin ich ohne gültige Tickets zum Flughafen und habe mein Glück versucht. Mit einem Puls von 125 stand ich dann beim Check In Schalter und bekam überglücklich mein Ticket bis nach Manila. Zusätzlich hat mir das Reisebüro geschrieben, dass ich für den Flug von Istanbul nach Düsseldorf anscheinend auf einer Warteliste stehe, da der Flug überbucht ist. Ich habe aber immer wieder Plätze im Internet zu diesem Flug gesehen…
In Manila hatten wir einen sehr langen Aufenthalt und da es kein Infoschalter von Turkish Airline gab, musste ich mit der Klärung also bis zum Check In warten. Meine Taktik war, erst mal auf Doof tun und den Ursprünglichen Reisebeleg vorzeigen. Vor mir eine nette Dame, die nach kurzer Zeit einen Kollegen zur Hilfe hinzuzog. Mir war ja bekannt warum: Sie konnte den zweiten Flug von Istanbul nach Düsseldorf nicht finden. Also fingen sie an mit dem Ticketing der Airline zu chatten, um das Problem zu finden. Schließlich hatten sie das Problem gefunden – der Flug ist überbucht. Sie verstanden aber nicht ganz warum ich auf der Warteliste stand. Sie versuchten mich also in das Flugzeug zu bekommen und schickten mich erst einmal mit meinem Koffer an die Seite und wenn sie einen Platz haben, melden sie sich. Nach einigen Fotos von meinem Pass, der alten Flugtickets und des Einreisestempels fiel dann auf, dass ich nicht über diesen Flug eingereist bin. Zum Glück rief sie mich nach einiger Zeit zu sich und konnte mir mitteilen, dass sie einen Platz für mich hat. Allerdings musste nun noch geklärt werden, ob ich Gebühren zahlen muss oder nicht. Letztlich hielt ich nach 1,5h am Check In Schalter, 151€ ärmer und nach langem hin und her endlich meine letzten Tickets für den Rückflug in der Hand. Endlich hat sich dieses Thema, ob und wie ich zurückkomme, welches mich 2,5 Wochen nicht losgelassen hat, geklärt!
Von Manila über Istanbul ging es dann ab nach Düsseldorf. Nur noch schnell mit der Bahn nach Hause, duschen und ab ins Bett.
Eine große unbeschreibliche Reise, die fiel zu schnell vorbei ging
Das war sie also, meine unglaubliche Reise bis fast ans andere Ende der Welt mit ganz vielen Höhen und auch Tiefen. Ich habe jetzt noch 2 Tage, um meine ganzen Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten, bis mich der komplette Alltag wieder einholt.
Sportmäßig geht es jetzt direkt in die Vorbereitung für die nächsten Tests im Januar für die Saison 2025 um neue Geschichten schreiben zu können.